Ersatzgeschwächter SVH überrascht mit Punktgewinn
Beim 1:1 in Willstätt war alles drin, Sieg und Niederlage
Mit gemischten Gefühlen reiste der SVH zum Gastspiel in Willstätt. Trainer Martin Leukel musste auf Spielführer Ralf Kammerer sowie auf Jonathan Benz verzichten, damit fehlte schon die halbe Viererkette. Auch Lukas Moser stand nicht zur Verfügung.
Als man dann bereits in der 2. Minute mit 1:0 in Rückstand geriet, konnte einem bange werden. Denn die SVH-Defensive zeigte sich nach einem Pass von Marius Eckert noch unsortiert, so dass Nikola Marjanovic in aller Ruhe zur Führung einschießen konnte. Doch kurz danach kam der SVH zurück, als Simon Lehmann auf dem rechten Flügel Mario Braig bediente, dessen Flanke in die Strafraummitte erreichte Markus Hansmann, der aber gefoult wurde, es gab Strafstoß. Max Armbruster übernahm die Verantwortung und schoss das Leder unhaltbar für Torhüter Rudolf Kanz in der 7. Minute zum 1:1 Ausgleich in die rechte untere Ecke. Und es hätte noch besser kommen können, als Simon Lehmann einen Ball in den Strafraum lupfte, der Verteidiger den Ball verfehlte, weshalb Sven Schnaitter frei vor dem Torhüter zum Abschluss kam, aber nur den Pfosten traf. Weil der SVH teilweise nicht konsequent klärte, kamen die Gastgeber in der Folge mit ihren technisch versierten Spielern in der Offensive zu Möglichkeiten, die Emrecan Semen und Johannes Kautzmann aber nicht nutzten. Dabei agierten die Gastgeber mit weiten Diagonalpässen hinter die Abwehrkette, die den SVH vor Probleme stellten. Doch die Arbeit nach vorne reichte nicht, bezeichnend dafür war die Szene, als Luka Schmieder den gefährlichen Angreifer Eimen Kelbi ablief, dieser aber nicht nachsetzte. Die Kinzigtäler spielten nun die besseren Angriffszüge, spielten diese aber nicht zu Ende, so dass ein weiterer Torerfolg versagt blieb. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Gäste das Glück auf ihrer Seite, als Liviu Chirita nach einer Ecke auf das Tor köpfte, Torhüter Walter bereits geschlagen war, aber Mario Braig auf der Torlinie stehend den Ball an die Unterkante schoss, von wo er ins Feld zurück sprang, der nachfolgende Kopfball ging auf die Latte und von dort ins Toraus. Auf der Gegenseite hatte Joel Silzer kein Abschlussglück, zweimal wurde er noch gestoppt. So blieb es beim 1:1 Pausenstand.
In der zweiten Hälfte agierten die Gastgeber zunächst aus einer sicheren Defensive, wo Johannes Kautzmann und Felix Almansa mit Torhüter Kanz umsichtig agierten, doch in der Offensive lief es nicht mehr rund, Marjanovic und Almansa jagten die Bälle aus aussichtsreichender Position deutlich über das Tor. Mit zunehmender Dauer wurde Willstätts Trainer Thomas Brombach immer unzufriedener und agierte lautstark an der Seitenlinie. Beim SVH hatte der zur Pause eingewechselte Marco Baier gute Szenen, lief sich aber wie der gesamte SVH-Angriff zu oft bei Dribblings fest, statt den Abschluss zu suchen. Dem aufgerückten Sven Schnaitter fehlte eine Fußspitze fünf Meter vor dem Tor, um die Entscheidung herbeizuführen. Fast hätte sich dies in der Nachspielzeit noch gerächt, als Willstätt in den letzten 60 Sekunden zwei gute Chancen hatte, doch die Abwehr der Kinzigtäler warf sich geschlossen den Schüssen entgegen und rettete damit einen überraschenden und enorm wichtigen Punkt.
Auch wenn Trainer Martin Leukel die besseren spielerischen Ansätze beim SVH sah und den vergebenen Chancen nachtrauerte, so war er mit dem Punktgewinn angesichts der Personalsituation sehr zufrieden.
von Hajosch