Haslach’s Alte Herren besuchen Eusébio
Eusébio da Silva Ferreira wurde 1942 in Mosambik geboren und reifte zu einem portugiesischen Fußballprofi heran. In Anspielung auf seine katzenartige Spielweise wurde er gefürchtet und „Schwarzer Panther“ genannt. Eusébio zählte zu den torgefährlichsten Stürmern der Fußballgeschichte und war Portugals Aushängeschild. 1965 wurde er als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet. 15 Jahre lang trug er das Trikot von Benfica Lissabon und ist mit 474 Pflichtspieltreffern der Rekordtorjäger Benficas.
Bei der Weltmeisterschaft 1966 war Eusébio der überragende Spieler des Turniers und wurde mit 9 Toren Torschützenkönig. Er hatte damit erheblichen Anteil am 3. Platz von Portugal. Aufgrund von chronischen Kniebeschwerden beendete er 1979 seine außergewöhnliche Karriere.
Nur drei Jahre später feierte der SV Haslach die Einweihung seines neues Clubhauses und mit etwas Verspätung sein 75-jähriges Vereinsjubiläum. Zu diesem großen Fest konnte man die Uwe Seeler-Traditionself verpflichten, u.a. Größen mit Größen wie Overath, Wimmer und Grabowski. Doch kurzfristig fiel Uwe Seeler aus und genauso kurzfristig fand man namhaften Ersatz, nämlich Eusébio, ein Leckerbissen für unsere portugiesischen Mitbürger in Hornberg und im Wolftal. Ein Leckerbissen aber auch für alle Fußballfans, so auch für den Vorsitzenden des SV Haslach, denn Hans-Joachim Schmidt stand damals in der Bezirksauswahl als Gegner.
Mitte September startete die Reisegruppe der Alten Herren des SV Haslach zu ihrem jährlichen Ausflug. Nach Edinburgh, Neapel, Barcelona und Hamburg war in diesem Jahr Lissabon dran. Neben einer ganztägigen Stadtführung, einer Fahrt mit Segelschiffen, dem Besuch der Altstadt, einem Abstecher an den Strand von Cascais und einem Bad im Meer stand natürlich auch ein Besuch des Pantheon in Lissabon auf dem Programm, in welchem Eusébio seine letzte Ruhestätte gefunden hat, denn er starb bereits 2014 im Alter von 71 Jahren. Das Pantheon liegt wie in Lissabon üblich an einem steilen Hügel, bei sommerlichen Temperaturen war der Aufstieg schweißtreibend, aber das war den sechs Recken des SVH egal. Andächtig standen Rainer Gutmann, Egon Staiger, Hans-Joachim Schmidt, Martin Hättich, Clemens Hupfer und Mirko Psak anschließend am Sarg von Eusébio und verneigten sich ein letztes Mal vor ihm. Einen Tag später war die Reisegruppe dann geschlossen im Benifca-Stadion. Vor dem Spiel wurde noch die Statue von Eusébio besucht, nach wie vor ein Anziehungspunkt für die Menschenmassen, die Eusébio verehren. Im Anschluss konnte man einen 5:0 Sieg der Elf von Roger Schmitt bestaunen, bei dem Julian Draxler sein erstes Tor für Benfica erzielte. Die Fußballwelt in Lissabon war nicht nur für die vielen Lissaboner in Ordnung, sondern auch für die Kinzigtäler, ein Kreis hatte sich geschlossen.
von Hajosch