Joel Gärtner mit Doppelpack

Es gibt viele Spiele, in denen den Zuschauern in 90 Minuten nicht so viel geboten wird, wie in den ersten 16 Minuten im Stadion des SV Haslach. Das Spiel des SV Haslach gegen den bisherigen Tabellenvorletzten SV Lautenbach hatte vom Anpfiff weg Salz in der Suppe, sprich Tore und Torchancen.

Schon nach 60 Sekunden hatten die Haslacher Fans den Torschrei auf den Lippen. Spielführer Max Armbruster spielte eine Ecke knapp hinter den Strafraum, Nico Schwendemann nahm den Ball direkt, Glück für Torhüter Dominik Wiedemer, dass für ihn noch ein Abwehrspieler auf der Linie retten konnte. Nur drei Minuten später konnte er sich aber auszeichnen, als Simon Lehmann einen Steckpass zu Joel Silzer kam und er dessen Schuss parieren konnte. Die frühe 1:0 Führung für den SVH war fällig, doch sie kam in Minute 7 auf der Gegenseite, als Moritz Zimmermann nach einem Konter auf der rechten Seite auf und davon ging und von der Strafraumecke mit einem Tor des Monats in die lange Ecke des Tores die überraschende Führung für die Gäste erzielte. Die Leukel-Elf zeigte sich aber nicht geschockt, 60 Sekunden später köpfte Benni Bruckner nach einer Ecke an den Innenpfosten, der Ball lief an der Torlinie entlang und wurde auf der anderen Seite geklärt. Fast schien es so, als ober der SVH einfach kein Glück hat beim Abschluss seiner Chancen, doch in der 9. Minute gab es eine erneute Ecke, der Ball wurde zu Bruckner zurückgelegt, der sich um seinen Gegenspieler drehte und von der Strafraumgrenze vehement abzog, der Ball zappelte zum 1:1 Ausgleich im Netz. In der 16. Minute ging der SVH sogar mit 2:1 in Führung. Einen Freistoß kurz nach der Mittellinie spielte Bruckner überraschend in den Laufweg von Simon Lehmann, der den Ball von der linken Seite scharf vor das Tor spielte, wo ihn zwei Lautenbacher Abwehrspieler verpassten, lachender Dritter war Joel Gärtner. Nach einem weiten Zuspiel war Julis Allgaier durch, wurde aber noch von zwei Gegenspielern bedrängt, die ihn auch zu Fall brachten, aber es gab nur die gelbe Karte. In der Folge schaltete der SVH in den Verwaltungsmodus, aber die Gäste blieben mit ihren Kontern stets gefährlich. Das sah auch Trainer Martin Leukel so „die taktische Disziplin ist in diesem Spiel sehr wichtig. Lautenbach schaltet sehr schnell um und kommt aus einer tief gestaffelten Abwehr zu schnellen Kontern“.

Nach der Pause ergab sich in Minute 56 die erste Chance für die Gastgeber, Max Armbruster kam nach einer abgewehrten Ecke aus kurzer Distanz zum Schuss, doch Keeper Wiedemer hielt den Ball. Lautenbach agierte weiter mit Kontern, wobei die flinken Luca Huber, Marius Schmiederer und Moritz Zimmermann zu beachten waren. Nach 67 Minuten war es der eingewechselte Kevin Reis, der sich auf links durchsetzen konnte und für Max Armbruster auflegte, dessen Schuss der Keeper noch an die Latte lenkte. Die darauf folgende Ecke führte zum 3:1, denn Joel Gärtner war es, der sich beim Kopfball gegen die Verteidiger durchsetzen konnte und das Leder ins Netz beförderte. Damit erzielte er seine Saisontore zwei und drei und wird immer stärker. Kurz darauf reagierte Torhüter Wiedemer reaktionsschnell, als er einen tollen Schuss von Kevin Reis gerade noch ans Lattenkreuz lenken konnte. Doch nun machten sich die Kinzigtäler das Leben erneut selbst schwer, denn nach einem Ballverlust im Spielaufbau war es Luca Huber, der in den Strafraum eindrang und von Keeper Philipp Walter zu Fall gebracht wurde. Til Klose ließ sich diese Chance nicht entgehen und brachte den SVL auf 3:2 heran. Doch Simon Lehmann sorgte kurz danach für klare Verhältnisse, als er mit dem Ball an der Strafraumgrenze entlang lief und sich dann Richtung Torauslinie durchsetzen Konnte, seinen Schuss lenkte Torhüter Wiedemer zwar noch etwas ab, doch Joel Silzer reagierte am schnellsten und erzielte in Minute 78 das 4:2. Den Applaus auf seiner Seite hatte Trainer Leukel, der nach einem Ball ins Seitenaus das Staunen der Zuschauer nach einem technischen Kabinettstücken auf sich zog. Die letzte Chance gehörte dem SVJ, als Klose eine weite Flanke an den langen Pfosten spielte, wo Sebastian Roth an Torhüter Walter scheiterte.

Mit diesem Sieg hat sich der SVH weiter nach vorne gearbeitet und belegt nun Rang drei.

9:3 Sieg im Flex-Modell gegen Lautenbach

Der Gast beantragte vor dem Spiel das Flex-Modell, wonach man sich mit neun gegen neun Spieler gegenübersteht. Allerdings war Lautenbach nur mit sieben Spielern angereist, einer kam später noch nach. Doch neben dem zahlenmäßigen Plus kam auch noch die spielerische Dominanz beim SVH hinzu. So führte man zur Pause bereits mit 6:0. Die zahlenmäßige Überlegenheit war aber nicht mehr gegeben, denn nach einem Konter war Torhüter Patrick Breig herausgeeilt und brachte de Angreifer zu Fall. Dafür handelte er sich die rote Karte ein, für ihn ging Maximilian Stahl ins Tor.

Vier Auswechslungen nach der Pause mussten beim SVH erst mal verinnerlicht werden, Lautenbach profitierte davon und erzielte in der 60. Minute den Anschlusstreffer zum 6:1. Danach aber fand der SVH wieder zu seinem Spiel zurück und erhöhte sogar auf 8:1, ehe die Konzentration nachließ und der Gast zwei weitere Tore erzielte. Der Schlusspunkt gehörte aber dem SVH, Jakob Wußler erzielte mit seinem vierten Treffer in Minute 90 den Endstand zum 9:3. Damit hat Jakob Wußler in den letzten drei Begegnungen insgesamt 10 Tore erzielt, eine phantastische Ausbeute.

Torfolge: 1:0 Rocco Antoniak (2.), 2:0 und 3:0 Jakob Wußler (5./15.), 4:0 Raphael Griesbaum (210.), 5:0 Jakob Wußler (26.), 6:0 Leonard Seitz (37.), 6:1 Stefan Brandstetter (60.), 7:1 David Dorner (66.), 8:1 Leonard Seitz (77.), 7:2 Simon Huber (81.), 8:3 Stefan Brandstetter (84.), 9:3 Jakob Wußler (90+1)