SVH@Berlin-Marathon
Berlin ist auch zum Marathon immer einen Reise wert
Drei Haslacher haben in diesem Jahr die Reise zum BMW-Marathon in Berlin angetreten. Für Salvatore Tamburello und Jürgen Burger war es der erste Lauf in der Bundeshauptstadt, Rudi Schwarz war schon öfters beim größten deutschen Stadtmarathon am Start.
Schon bei der Ankunft am Berliner Hauptbahnhof (Bild 1) am Freitag waren die „Neuberliner“ überwältigt von der stattlichen Kulisse, zumal der Blick schnell in Richtung Reichstag (Bild 2) und Kanzleramt (Bild 3) schweift. Doch zunächst galt es die gemietete Ferienwohnung in Kreuzberg aufzusuchen und die Startunterlagen in Empfang zu nehmen (Bild 4). Schon hier, in den ehemaligen Hallen des Flughafens Tempelhof, waren die enormen Dimensionen des anstehenden Marathons auszumachen, denn obwohl nur etwa ein Drittel der Läufer ihre Unterlagen bereits an diesem Tag abholen wollten, herrschte dichtes Gedränge, auch begründet durch die extremen Sicherheitsmaßnahmen. Aber nach ca. 2 Stunden geduldigem Warten war auch diese Hürde genommen. Die abendliche Einkehr im italienischen Restaurant „Amici Amici“, unter der Leitung einen sizilianischen Landsmannes von Salvatore rundete diesen Tag ab. Dieses Restaurant entwickelte sich übrigens für die nächsten tage zum Stammlokal.
Am Samstag waren zumindest die Männer schon sehr früh auf den Beinen, stand doch der „Frühstückslauf“ vom Schloß Charlottenburg zum Olympiastadion bereits um 9:30 Uhr auf dem Programm. Schon bei der Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startort kam große Vorfreude auf, denn immer mehr füllten sich die U- und S-Bahnen mit Gleichgesinnten und so wurden schon Kontakte mit anderen Läufern aufgenommen. Da bei diesem kurzen Aufgalopp der Spaß im Vordergrund stand, waren viele Mitstreiter närrisch gekleidet (Bilder 5). Enorm war schon hier die Kulisse mit ca. 10000 Läufern (Bild 6), ein erster Vorgeschmack auf den Sonntag.
Überwältigend war dann der Einlauf durchs Marathon-Tor (Bild 7) ins Olympiastadion, auf die „blaue Bahn“. Übrigens fand am Nachmittag an gleicher Stelle dann das Bundesligaspiel zwischen Hertha BSC und VfL Wolfsburg statt, dennoch durften die Läufer diese einzigartige Atmosphäre genießen (Bild 8). Nach einem „Power-Frühstück“ mit Obst, Kuchen und Getränken ging es zurück zu den Frauen nach Kreuzberg.
Unter Führung von Stefan Neumaier, dem ältesten Sohn von Günter „Katze“ Neumaier, der schon viele Jahre in Berlin lebt, erlebten die Besucher das samstagliche Treiben im Stadtteil Kreuzberg und nahmen von hier viele Eindrücke mit (Bilder 9). Die obligatorische Currywurst durfte natürlich nicht fehlen und auch das Rennen der Inline-Skater in rasender Fahrt konnte im Vorbeigehen aufgenommen werden (Bilder 10). Ein erster Bummel über den Kurfürstendamm (Bilder 11) wurde auch noch unternommen, dann stand jedoch Schonung der Beine auf der Tagesordnung. Gegen Abend steigerte sich die Nervosität dann immer mehr und früh ging es schon in die Federn.
Am Wettkampftag selbst waren wieder die Männer ganz früh schon aktiv, nur für eine kurze Verabschiedung und die besten Wünsche für den bevorstehenden Lauf blieb Zeit. Schon zu dieser frühen Stunde waren angesichts der Vielzahl von Startern die Straßen von Leuten mit dem gleichen Ziel, dem Brandenburger Tor. Dank der sehr professionellen Organisation lief alles wie am Schnürchen, das Umziehen, die Abgabe der Kleiderbeutel und der Weg zum Startblock. Pünktlich um 8:45 Uhr nahmen dann die Spitzenläufer das Rennen auf, fast 30 Minuten später erreichten die drei Haslacher die Startlinie; sie waren aber noch lange nicht die letzten Starter, sondern befanden sich irgendwo im Mittelfeld. Schnell konnte der gewünschte Lauf-Rhythmus gefunden werden und so lief es im ersten Viertel fast optimal. Doch schon bald klagte Salvatore Tamburello über Schmerzen in den Hüften, daher entschloss sich Rudi Schwarz, sein eigenen Rennen zu laufen und Jürgen Burger unterstütze weiterhin den „Senior“ der Truppe. Bei Kilometer 20, unweit der Ferienwohnung, warteten Giovanna und Gabi auf ihre „Helden“, die zwischenzeitliche Anfeuerung tat sehr gut. Leider konnte das gewünschte Lauftempo nicht länger gehalten werden, es galt nun für Salvatore nur noch durchzukommen. Angespornt durch die Unterstützung der über eine halbe Million Zuschauer, der vielen Musikgruppen und der optimalen Versorgung mit Getränken, Obst und Power-Riegeln konnte trotz stärker werdenden Schmerzen das Rennen noch mit einer neuen Bestzeit von 4:26:29 beendet werden, Rudi Schwarz unterbot die Schallmauer von vier Stunden in 3:54:04 deutlich (Bild 12).
Die gleich nach dem Zieleinlauf erhaltene Medaille und die Tatsache, dass man am neuen Weltrekord von Wilson Kipsang in 2:03:23 beteiligt war, ließ die Strapazen schnell vergessen, man war einfach nur glücklich, den Wettkampf überstanden zu haben. Nach der Stärkung am Finisher-Büffet und einer heißen Dusche war man wieder hergestellt und die Stimmung am Abend war überschwänglich (Bild 13), bis die Müdigkeit ihren Tribut einforderte (Bild 14).
Am Montag stand eine Stadtrundfahrt morgens auf dem Programm, beginnend am Hauptbahnhof, vorbei an Bundeskanzleramt, Reichstag, Schloss Bellevue, Siegessäule, Gedächtniskirche, dem Botschaftsviertel, Philharmonie, Resten der Mauer, Checkpoint Charlie, Gendarmenmarkt, Alexanderplatz, Rotes Rathaus, Berliner Dom mit Museumsinsel, „Unter den Linden“ bis zum Brandenburger Tor, auf viele der Hotspots der Bundeshauptstadt fiel der Blick der staunenden Mitfahrer (Bilder 15).
Abgerundet wurde diese Besichtigungstour durch einen Besuch des Reichstagsgebäudes. Der Rundgang durch die Kuppel mit den mehr als lohnenden Ausblicken (Bilder 16) über die Dächer von Berlin rundeten diesen Tag ebenso ab wie der Rundgang durch die Straßen rund um den Alexanderplatz, wo in der Nähe der Weltzeituhr (Bilder 17) sogar Oktoberfest-Stimmung verbreitet wurde.
Der Dienstag war dann den Frauen vorbehalten, angefangen mit einer Einkauftour am Alexanderplatz und auf dem Kürfürstendamm, sowie der Einkehr in der Lebensmittelabteilung des KaDeWe, machten auch diesem letzten Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Auf der Heimreise am Mittwoch waren sich die Beteiligten einig, dass Berlin immer wieder eine Reise Wert sei, einen erneuten Besuch könne man sich jederzeit wieder vorstellen.
von Toni