Tour 6: 2022 AH @ Lissabon
Grandioser AH-Trip nach Lissabon
Früh aufstehen hieß es am 15.9. für die Reisegruppe der AH, um 2.45 Uhr war Abfahrt zum Flughafen. Schlechtes Wetter war angesagt, doch als wir in Lissabon ankamen schien die Sonne und so ging es noch vor Bezug der Hotelzimmer mit dem Zug nach Cascais an den Strand zum Baden im erfrischenden Meer. Auch ein Bummeln in den tollen Altstadtgassen war ein Erlebnis, manch Kopfbedeckung wechselte hier seinen Eigentümer. Abends ging es zu einer gemütlichen Taberna, wo uns kulinarische Köstlichkeiten serviert wurden.
Am nächsten Tag war Marathon-Time, denn es erwartete uns eine 8-stündige Stadtführung durch das hügelige Lissabon. Doch wir mussten nicht alle Hügel hoch und runter laufen, teilweise fuhren wir auch mit der Metro, den Bussen oder dem Cable-Car. Was mit einem Bummel durch die Altstadt Alfama begann, endete mit einem Besuch im Weltkulturerbe, dem gotischen Kloster Mosteiro dos Jerónimos. Sehenswürdigkeit auf Sehenswürdigkeit, aber auch geschichtliche Informationen bekamen wir zu Hauf von unser Stadtführerin Sara, deren Stimme am Ende wohl mehr gelitten hat als unsere Füße. Abends ging es dann in ein brasilianisches Lokal, die extra für uns engagierte Musik war gewöhnungsbedürftig, genauso wie die Ledersohlen, die als Steak angeboten wurden. Entschädigt hat allerdings die Tram, die gefühlt 50 cm vor der Eingangstür durchgerauscht ist.
Tag 3: Schonung der Füße, eine vierstündige Fahrt mit 2 Segelschiffen wartete auf uns. Vom Fluss Tejo aus segelte man an Lissabon vorbei, fuhr unter der beeindruckenden Tejo-Brücke hindurch, die auch die Brücke des 25. April genannt wird. Diese 3,2 km lange Hängebrücke bietet einen Hauch von San Francisco. Vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten, die man nun vom Wasser aus bewundern konnte, ging es Richtung Atlantik, ehe man dann die Rückfahrt antrat. Ehrensache war für sechs Teilnehmer dann ein Abstecher zum Grabmal von Eusébio. Zum Abendessen ging es in ein portugiesisches Restaurant, wo uns eine Fado-Show geboten wurde. Dabei handelte es sich um melancholischen Gesang, den Portugals Königin des Fado stimmgewaltig vortrug, begleitet wurde sie von zwei Gitarrenspielern, die ihr Instrument erstklassig beherrschten. Den Abschluss bildete dann ein Besuch in den schmalen Gassen der Altstadt mit ihren zahlreichen Kneipen.
Gemütlich zu ging es an Tag 4. Nach einer Cable-Car-Tour durch Lissabon fand man eine Straßenkneipe, wo wir sehr gut verkostet wurden. Danach machten wir uns auf in Richtung Benfica-Stadion, trafen dabei zwei Fans des Benfica-Gegners Maritimo Funchal von der Insel Madeira und plötzlich sangen nicht nur zwei, sondern zwanzig Personen
≈ ∼≈ M a r i t i m o, M a r i t i m o … ≈ ∼≈
Der krasse Außenseiter und Tabellenletzte unterlag anschließend gegen den Tabellenführer Benfica Lissabon klar mit 5:0, unsere Gesänge hatten nichts genutzt. Ein „Mannschaftsfoto“ vor der Statue von Eusébio aber musste sein, sehr zum Erstaunen vieler Portugiesen, die unseren Schlachtruf „Figge Figge Bungalow“ noch nicht kannten. Zum Abschluss des Tages traf man sich im 12. Stock unseres Hotels auf der Terrassenbar, ehe es um 3.15 Uhr wieder hieß: Abfahrt zum Flughafen.
Ein von Mirko Psak toll organisierter und wunderbarer Ausflug endete mit vielen bleibenden Eindrücken am Geburtstag unseres Corso’s, perfekt geplant.
Bilder und Eusebio
Eusebio
Besuch bei Eusebio

Eusébio da Silva Ferreira wurde 1942 in Mosambik geboren und reifte zu einem portugiesischen Fußballprofi heran. In Anspielung auf seine katzenartige Spielweise wurde er gefürchtet und „Schwarzer Panther“ genannt. Eusébio zählte zu den torgefährlichsten Stürmern der Fußballgeschichte und war Portugals Aushängeschild. 1965 wurde er als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet. 15 Jahre lang trug er das Trikot von Benfica Lissabon und ist mit 474 Pflichtspieltreffern der Rekordtorjäger Benficas.
Bei der Weltmeisterschaft 1966 war Eusébio der überragende Spieler des Turniers und wurde mit 9 Toren Torschützenkönig. Er hatte damit erheblichen Anteil am 3. Platz von Portugal. Aufgrund von chronischen Kniebeschwerden beendete er 1979 seine außergewöhnliche Karriere.
Nur drei Jahre später feierte der SV Haslach die Einweihung seines neues Clubhauses und mit etwas Verspätung sein 75-jähriges Vereinsjubiläum. Zu diesem großen Fest konnte man die Uwe Seeler-Traditionself verpflichten, u.a. Größen mit Größen wie Overath, Wimmer und Grabowski. Doch kurzfristig fiel Uwe Seeler aus und genauso kurzfristig fand man namhaften Ersatz, nämlich Eusébio, ein Leckerbissen für unsere portugiesischen Mitbürger in Hornberg und im Wolftal. Ein Leckerbissen aber auch für alle Fußballfans, so auch für den Vorsitzenden des SV Haslach, denn Hans-Joachim Schmidt stand damals in der Bezirksauswahl als Gegner.
Mitte September startete die Reisegruppe der Alten Herren des SV Haslach zu ihrem jährlichen Ausflug. Nach Edinburgh, Neapel, Barcelona und Hamburg war in diesem Jahr Lissabon dran. Neben einer ganztägigen Stadtführung, einer Fahrt mit Segelschiffen, dem Besuch der Altstadt, einem Abstecher an den Strand von Cascais und einem Bad im Meer stand natürlich auch ein Besuch des Pantheon in Lissabon auf dem Programm, in welchem Eusébio seine letzte Ruhestätte gefunden hat, denn er starb bereits 2014 im Alter von 71 Jahren. Das Pantheon liegt wie in Lissabon üblich an einem steilen Hügel, bei sommerlichen Temperaturen war der Aufstieg schweißtreibend, aber das war den sechs Recken des SVH egal. Andächtig standen Rainer Gutmann, Egon Staiger, Hans-Joachim Schmidt, Martin Hättich, Clemens Hupfer und Mirko Psak anschließend am Sarg von Eusébio und verneigten sich ein letztes Mal vor ihm. Einen Tag später war die Reisegruppe dann geschlossen im Benifca-Stadion. Vor dem Spiel wurde noch die Statue von Eusébio besucht, nach wie vor ein Anziehungspunkt für die Menschenmassen, die Eusébio verehren. Im Anschluss konnte man einen 5:0 Sieg der Elf von Roger Schmitt bestaunen, bei dem Julian Draxler sein erstes Tor für Benfica erzielte. Die Fußballwelt in Lissabon war nicht nur für die vielen Lissaboner in Ordnung, sondern auch für die Kinzigtäler, ein Kreis hatte sich geschlossen.
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Die AH-Reisegruppe bei der Eusébio-Statue vor dem Stadio von Benfica Lissabon -
Zwei Gegenspieler von 1982 beim Jubiläumsspiel des SVH: Hans-Joachim Schmidt und Eusébio -
Zwei Legenden: rechts Rainer Gutmann und links eine Bronzefigur -
Eusebio (3. in blau v. li.) und Hans Joachim Schmidt (2 v.l) beim legendären Jubiläumsspiel 1982 in Haslach -
Grabowski , Eusebio und Co
von Hajosch