Zeitreise durch die SVH Geschichte: 1981-1990
Dauerbrenner namens Bezirksliga und Blank
Die 1980er-Jahre bescherten dem SV Haslach und mehreren tausend Fußballfreunden im Stadion ein Schmankerl. Zur Feier des 70. Geburtstags ließ die Uwe-Seeler-Traditionself das Bällchen laufen. Allen voran Wolfgang Overath, Weltmeister und Star des 1.FC Köln. Besonders für Hans Gutmann, den eingefleischten Fan der Geißböcke, wurde dieser 4. September 1982 zum unvergesslichen Feiertag. „Wolfgang Overath zu treffen und gegen ihn zu spielen, das war grandios“, schwelgt der heute 60-Jährige in Erinnerungen und zieht eine Visitenkarte aus der Schatulle privater Erinnerungen - von Wolfgang Overath, Generalagent für eine Nürnberger Versicherung mit Sitz in Köln. Auf der Rückseite steht handschriftlich geschrieben: „Lieber Hans! Ich hoffe, Du wirst mit den Schuhen noch besser spielen können. Schöne Grüße“. Ein paar Fußballschuhe in Größe 43 waren in diesem Fall das Größte für Overath-Fan Gutmann. „Ich habe die Schuhe aber nie angezogen, sie wären zu schade gewesen“, lacht Hans Gutmann und erzählt von der Begegnung nach dem Spiel zwischen einer Kinzigtalauswahl und den Seelerschen Auserwählten (Endresultat 7:8), wie Jürgen Grabowski, „Bulle“ Roth, Torwart Wolfgang Fahrian und als „Special Guest“ Portugals Weltstar Eusebio. Während die nationale Prominenz im „Bayrischen Hof“ auf diesen Sommerausflug nach Haslach anstieß, war für die reginale Auswahl eine Ecke im „Raben“ reserviert. Für Hans Gutmann ein Ding der Unmöglichkeit. Er ging in den „Bayrischen Hof“, suchte und fand das Gespräch mit Overath und fühlte sich an jenem Abend wie „Hans im Glück“. Und der Edeltechniker aus der Domstadt und heutige Präsident des 1.FC Köln fühlte sich ebenfalls wohl dabei. Die Überraschungspost nur drei Tage später losgeschickt lässt keinen anderen Schluss zu.
Ansonsten stehen die 1980er-Jahre beim SVH eindeutig unter dem Motto »Bezirksliga forever« - angefangen von der Saison 1980/81 gehörte die 1. Mannschaft die ganze Zeit über dieser Spielklasse an.
Unter den Trainern Dieter Heppner (80 bis 82), Franz Geiler (82 bis 86) und Helmut Mayer (86 bis 88) wurden ausnahmslos Plätze im Mittelfeld belegt, 1987/88 konnten die Hansjakobstädter den Abstieg mit letzter Kraft gerade noch abwenden. Auch in der Folgesaison unter dem zurückgekehrten »Erfolgstrainer« Rainer Gutmann erging es dem SVH nicht besser. Erneut war im hinteren Mittelfeld Endstation.
Eine erfolgreichere Konstante beim SVH trug den Namen Jürgen Blank. Haslachs Torjäger-Legende gehörte in fast jeder Spielzeit zu den erfolgreichsten Torschützen der Bezirksliga. In der Saison 1985/86 wurde das schlanke und ranke SVH-Eigengewächs mit Köpfchen und exzellenter Schusstechnik (klarer Schwerpunkt auf links) dank 25 Toren sogar Torschützenkönig der Bezirksliga. »Als gebürtiger Haslacher war es für mich immer eine Selbstverständlichkeit, auch für meinen Heimatverein Fußball zu spielen und die Höhen und Tiefen, die jeder Verein erlebt, auch mitzumachen«, betont Jürgen Blank, der viele Offerten anderer Clubs erhielt, aber nur einer Anfrage nachgab: Jener Verein war die Narrenzunft Haslach, die einen Zunftmeister suchte.
Trotz der bescheidenen Erfolge dieser Jahre blieben die alljährlichen Duelle gegen den VfR Elgersweier, den SV Rust, den SV Stadelhofen, den SV Ortenberg, den TuS Legelshurst und das Derby gegen den SV Oberharmersbach jedem Aktiven in guter Erinnerung. Als sportlicher Höhepunkt dieses Jahrzehnts bei den Senioren darf die Austragung des Kinzigtalpokalturniers anlässlich des 75-jährigen Bestehens vom 2. bis 17. August 1986 bezeichnet werden. Zum Abschluss dieser fußballerisch nicht allzu spannenden Zeitspanne schaffte es nach 15-jähriger Bezirksligazugehörigkeit in Serie der SV Haslach dann doch noch, die Spielklasse zu wechseln. Allerdings ging der Schuss nach hinten los. Trotz großer Erwartungen musste der SVH zum Ende der Saison 1989/90 in einen äußerst »sauren Apfel« beißen: Der Gang in die Kreisliga A Süd war von keinem erwartet worden.
Volker Barthruff (stehend von links), Jürgen Blank sowie Richard Kienzler (knieend von rechts) und Hans-Joachim Schmidt, heute noch sehr aktiv beim SVH.