Zeitreise durch die SVH Geschichte: 2001- 2010

Stillstand ist Rückschritt: Zeiten des Umbruchs

Sportlich gesehen war der Beginn des 3. Jahrtausends kein Ruhmesblatt für den SVH. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga mussten sich die Aktiven in der ungewohnten Kreisliga A unter Trainer Michael Rauer erst zurecht finden. Die technische Versiertheit alleine reichte nicht mehr aus, es musste wieder gekämpft werden. In der Saison 2001/02 war der Aufstieg in greifbarer Nähe, doch am Ende reichte der 3. Platz nicht. In den Folgejahren belegte man mit dem Trainergespann Michael Rauer und Martin Buchholz jeweils einen Platz im vorderen Mittelfeld, dies war auch in der Saison 2004/05 so, als Armin Gabelt das Kommando über­nommen hatte. Der absolute Tiefpunkt des SVH folgte in der Spielzeit 2005/06. Statt sich auf das Fußballspiel zu konzentrieren war man mehr mit Diskutieren und Lamentieren zu Gange. Unterschiedliche Auffassungen unter den Spielern führten dazu, dass man am Ende der Saison abstieg – ein Abstieg, der zu vermeiden gewesen wäre. In der Folge verließen 15 Spieler den Verein, etliche davon wechselten zu höherklassigen Mannschaften.
Ein Neuanfang musste gemacht werden, im Neuland der Kreisliga B. Statt in die Kasse zu greifen und Spieler für teures Geld zu holen entschied man sich für die eigene Jugend, was sich letztlich als der richtige Weg erwies. Trainer Markus Zander war dagegen ein Fehlgriff und wurde bereits vor der Winterpause durch Franz Schöner abgelöst, das war ein weiterer guter Schachzug. Die Mannschaft wurde behutsam aufgebaut, man musste ihr Zeit geben. In der Saison 2008/09 mischte sie dann vorne mit, der 3. Platz reichte jedoch nicht für die Relegation. Trotz der guten Arbeit von Franz Schöner verpflichtete man im Sommer 2009 Trainer Volker Barthruff, der in seiner Aktivenzeit schon mal in Haslach spielte. Wie sich schnell herausstellen sollte, war dies ein absoluter Glücksgriff, denn er verstand es, die junge Truppe mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren in seinen Bann zu ziehen. Seine 1. Saison sollte gleich etwas Einmaliges werden. Mit 25 Siegen und drei Remis wurde man ungeschlagen Meister der Kreisliga B Staffel 3. Unvergessen die beiden Spiele gegen den Aufstiegskontrahenten FV Bi­berach vor riesiger Zuschauerkulisse. War das 3:3 im Auswärts­spiel schon ein fußballerischer Lecker­bissen, so war der 4:3 Heim­sieg die Krönung, damit wurde die Meisterschaft perfekt gemacht.

Die offizielle Meisterschaftsfeier wird wohl allen in Erinnerung bleiben, denn auch Haslach hat seinen Balkon und so war es ein Wahnsinns-Gefühl, als Spieler, Trainer und Betreuer sowie der 1. Vorsitzende Hans-Joachim Schmidt vom Balkon des Fürstenberger Hofes den zahlreichen SVH-Fans zujubeln konnten.                           
Die Kreisliga B ist abgehakt, jetzt gilt es den Blick weiter nach vorne zu richten. Dabei wird der SVH weiterhin auf seine Jugend setzen. Bereits seit einigen Spielzeiten geht man in Haslach von den A- bis zu den C-Junioren Spielgemeinschaften ein, nicht weil man keine eigenen Mannschaften stellen könnte, sondern weil den jungen Talenten die best-mögliche Plattform geboten werden soll, auf der sie gefordert und gefördert werden. So spielen die A- und C-Junioren bereits in der Landesliga, die B-Junioren sind Tabellenführer in der Bezirksliga und stehen kurz vor dem Aufstieg.      
Zu guten Trainingsbedingungen gehören auch entsprechende Spielfelder. Leider ist der SVH im Vergleich zu den umliegenden Vereinen im Nachteil, denn fast überall gibt es einen Rasen- und ein Kunstrasenplatz oder gar zwei Rasenplätze. In Haslach war der Antrag im Jahre 2008 auf Sanierung des Stadions und die Umwandlung des Hartplatzes zunächst sehr erfolgversprechend. Wachsende Ausgaben bei anderen Vorhaben und die Finanzmarktkrise zerstörten jedoch die Hoffnungen auf eine schnelle Sanierung. Trotzdem stellte die Stadt Haslach finanzielle Mittel zur Verfügung, um zumindest die maroden Stehränge zu erneuern, einen kleinen Nebenplatz trainingstauglich zu machen und im Clubhaus die Umkleide-kabinen sowie die Wohnung umfänglich zu sanieren. Auch die Außenfassade erhielt wieder ein ansprechendes Outfit, so dass sich die Sportanlage im Jubiläumsjahr sehen lassen kann. Dass dies möglich war, verdankt der SVH auch den mehr als 1000 Stunden an Eigenleistungen durch seine Vereinsmitglieder.
Stillstand ist Rückschritt und so wird sich der SVH weiter mit der Sanierung des Stadions befassen. Die Hoffnung ist berechtigt, dass dieses Vorhaben in naher Zukunft umgesetzt werden kann. Gleichzeitig wird weiterhin verstärkt auf die Jugendarbeit geachtet, denn die Jugend ist unser Unterbau und unsere Zukunft.          

2010 Völlig losgelöst: Die Trauerzeit in der Kellerliga ist beendet, der Blick geht wieder nach oben.